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SPD Oberneisen.

SPD regt an Telenotarzt einzuführen :

Pressemitteilung

Für die nächste Kreistagssitzung hat die SPD Kreistagsfraktion einen Antrag eingebracht, mit dem Ziel im Bereich der integrierten Leitstelle Montabaur den sogenannten Telenotarzt zu etablieren.

Nach dem Willen der SPD-Kreistagsfraktion soll der Kreistag in seiner nächsten Sitzung im Dezember folgenden Beschluss fassen:

1) Der Kreistag beauftragt den Landrat – vorbehaltlich der Zustimmung der Kreistage der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald – mit den betreffenden Kreisen den Aufbau eines Telenotarzt-Systems für den Bereich der Integrierten Leitstelle Montabaur zu prüfen und vorzubereiten. Fördermöglichkeiten durch Programme von Bund und Land werden berücksichtigt. Insbesondere soll geprüft werden, ob das Land Rheinland-Pfalz neben dem Pilotprojekt in Ludwigshafen ein weiteres Pilotprojekt – in diesem Fall im ländlichen Raum – unterstützt.

2) Weiterhin bittet der Kreistag darum zu prüfen, ob auch die Bundeswehr, hier die sanitätsdienstlichen Standorte in Koblenz, Rennerod und Diez, gegebenenfalls in das Projekt mit einbezogen werden können.

In den Augen der SPD ist im Rhein-Lahn-Kreis, beziehungsweise im ländlichen Raum insgesamt, die medizinische Versorgung immer wieder ein wichtiges und viel diskutiertes Thema. Dabei werden auch regelmäßig innovative Lösungen wie beispielsweise Telemedizin, künstliche Intelligenz, digitale Kommunikationsmittel oder eben der sogenannte Telenotarzt erwähnt. Bislang werden solche Lösungen aber häufig nur als Pilotprojekte oder vage Lösungen am Horizont beschrieben. „Vor diesem Hintergrund halten wir es für dringend geboten eine Systemidee, die seit mehreren Jahren in Europa erprobt und erforscht wird in unserer Region in die tägliche Praxis zu integrieren“, so Carsten Göller, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

Bereits 2014 wurde in der Stadt Aachen mit ersten telemedizinischen Rettungsassistenzen gearbeitet. Auch das Land Rheinland-Pfalz, hier das Innenministerium, hat das Thema bereits auf der Agenda und lässt ein Projekt im Raum Ludwigshafen in diesem Jahr starten. Das Ministerium führt dabei auf seiner Homepage aus: „Der durch den demografischen Wandel bedingte Anstieg an Patienten mit multiplen Vorerkrankungen und Vielfachmedikation und der hohe Anteil an Einsätzen ohne beziehungsweise mit unklarer Klinikindikation sind zwei von vielen Beispielen, die den Sinn eines solchen Systems belegen.

Mit dem sogenannten Telenotarzt kann bei Bedarf ein ausgebildeter Notarzt via digitaler Kommunikation in einen Rettungswagen geschaltet werden und umgekehrt Zugriff auf Patientendaten erhalten. Patienten erhalten so schnellstmöglich die volle Versorgung, ohne Zeitverlust durch Anfahrtszeiten des gegebenenfalls nachalarmierten Notarztes im herkömmlichen Sinne. Gerade die weiten Entfernungen im ländlichen Raum sind das ideale Umfeld, um telemedizinische Notversorgung schnellstmöglich in möglichst jede Ecke des Kreises zu bringen.

Eine Integration der Bundeswehr in ein solches System könnte ebenfalls Vorteile bringen. Einmal befinden sich mit den im Beschlussvorschlag genannten Standorten wichtige sanitätsdienstliche Einrichtungen in der Leitstellenregion, bzw. in unmittelbarer Nähe. Dort werden hohe medizinische Kompetenzen und Fachexpertise vorgehalten. Auch die Bundeswehr könnte ein Interesse haben ihre Erfahrungen in digitalen medizinischen Lösungen einzubringen oder selbst aus neuen Entwicklungen zu lernen.

 

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